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Das Sicherheitskonzept bei Klöppel

Fachthemen - Stahlbau Heft/2001

Seite: 612-622

Autoren: Maier, W.

DOI: 10.1002/stab.200102240

Wenn man erst das Hemmnis der Sprache und Terminologie jener Zeit überwunden hat, dann zeigt sich Klöppel als Vorreiter und Prophet des zeitgenössischen Sicherheitskonzeptes. Er hat das Ende des Konzeptes mit globalem Sicherheitsbeiwert, das eng mit dem Konzept der zulässigen Spannungen verbunden ist, angekündigt und das heute verwendete Konzept mit Teilsicherheitsbeiwerten vorgeschlagen. Er sah in diesem Konzept die Voraussetzung für die angemessene Berücksichtigung wirklichkeitsnaher Grenzzustände und darüber hinaus für den Fortschritt der Bauweise überhaupt. Umfassend und teilweise in erstaunlicher Tiefe hat er die Einflüsse auf die Teilsicherheitsbeiwerte zusammengetragen. Er hat den stochastischen Charakter von Einflußgrößen erkannt und in der Wahrscheinlichkeitstheorie das Werkzeug für ihre angemessene Berücksichtigung gesehen. Klöppel war auf diesem Gebiet seiner Zeit voraus. Seine grundlegenden Gedanken zum zukünftigen Sicherheitskonzept mußte er mit dem heute irreführenden, damals aber wohl attraktiven Schlagwort "zulässige Spannung" an den Hörer bzw. den Leser bringen. Deshalb, so ist zu vermuten, widerspiegelt sich seine Vorreiterrolle so schwach in der Literatur.

11 Seiten

25 €

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