Der Beitrag erläutert eine auf den ersten Blick relativ ungewöhnliche Anwendung für Mauerwerk aus Porenbeton. Angeregt durch skandinavische Vorbilder haben Architekten immer wieder die Verbindung von “Sicht(barem)mauerwerk”, monolithischen Konstruktionen und wirtschaftlichen Großformaten gefunden. Vorzeigbare Objekte - sowohl in gestalterischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht - sind besonders in Norddeutschland seit über 30 Jahren zu bewundern.
Nicht zuletzt weil Detailplanung und Ausführung von Sichtmauerwerk im Außenbereich bei Verwendung von nicht frostbeständigen Steinen besondere Sorgfalt erfordert, sind diese Objekte auch nach vielen Jahren noch in sehr guter Verfassung. Und dies auch in Küstenregionen mit extremer Bewitterung. Der Trend zu immer größeren (kostengünstigeren) Steinformaten läßt in jüngster Zeit die Trennung zwischen Sichtmauerwerk und Montagebauteilen immer schwächer werden.
Die Anforderungen an den Wärmeschutz machen bei normal beheizten Gebäuden monolithische Wanddicken von 300 bis 365 mm erforderlich. Erste Projekte lassen sogar monolithische Konstruktionen für Passivhäuser mitWanddicken von 490 bzw. 500 mm möglich werden. Derartige Steinformate sind nur noch mit Versetzgeräten zu verarbeiten - auch das ist jedoch kein Widerspruch zur Ausführung von “Sichtmauerwerk”.
Inzwischen sind Objekte erfolgreich realisiert worden, in denen Porenbeton-Wandelemente zur Gestaltung tragender Außenwände in Längen bis zu 3000 mm und Höhen bis zu 625 mm in Mauerwerksverband mit angefasten “sichtbaren” Stoß- und Lagerfugen ausgeführt wurden.