Eine zunehmende Zahl von Brücken in Deutschland weist Defizite hinsichtlich Standsicherheit und Dauerhaftigkeit auf. Wie ein Blick in die Nachbarländer zeigt, stellt die Instandsetzung bzw. Verstärkung von Brücken mittels dünner Deckschichten aus bewehrtem Ultrahochfestem Beton (UHFB) eine schnelle und sehr dauerhafte Alternative zum Ersatzneubau dar. Bestehende Stahlbetonbrücken werden mit Hilfe einer Querschnittsergänzung der Brückenfahrbahnplatte aus UHFB kostengünstig, technisch effizient und nachhaltig verstärkt und im Hinblick auf eine lange Nutzungsdauer erneuert.

Der hochwertige Werkstoff ist mit seinen außerordentlichen Eigenschaften, sowohl hinsichtlich hoher mechanischer Festigkeit als auch Dauerhaftigkeit, wie geschaffen für den Einsatz bei Infrastrukturbauwerken und kann aufgrund seines Widerstands gegen jede Form chemischen und physikalischen Angriffs ohne weitere Schutzmaßnahmen auch im Fahrbahnbereich eingesetzt werden. In den Niederlanden und der Schweiz werden Brücken bereits seit einigen Jahren auf diese Weise ertüchtigt. Anwendungen sind auch aus Österreich und Tschechien bekannt.

Im Sonderheft werden die konstruktiven Möglichkeiten, die stofflichen Eigenschaften des UHFB und seine ökologischen Vorteile, seine Herstellung sowie die Applikation auf der Baustelle und Maßnahmen zur Qualitätssicherung ausführlich dargestellt. Es wird über technische Regelwerke und Projekte aus den Nachbarländern und die dabei gesammelten Erfahrungen berichtet. Ziel ist es, das Verständnis für den Hochleistungsverbundwerkstoff und seine Potenziale zu fördern, die technischen Grundlagen für die zielsichere Anwendung bei der Instandsetzung von Brücken zu liefern und so die Umsetzung der umfassenden Erkenntnisse und Erfahrungen in Deutschland zu fördern.