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Bahnumbauten und stählerne Eisenbahnbrücken in Chemnitz und Hannover um 1900

Aufsatz - Stahlbau Heft/2024

Seite: 694-704

Autoren: Monka‐Birkner, Johanna, Reinäcker, Moritz, Schulte, Clara Jiva, Krafczyk, Christina, Lorenz, Werner, Marx, Steffen

DOI: 10.1002/stab.202300081

Die Entwicklung und der rasante Ausbau des Eisenbahnnetzes seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kann als maßgeblicher Bestandteil der Industrialisierung in Deutschland bezeichnet werden, hatte massive Auswirkungen auf die Siedlungs‐ und Landschaftsplanung und griff dadurch tief in die kulturhistorische Entwicklung der jeweiligen Region ein. Als Folge der Hochindustrialisierung stiegen um 1900 der Wunsch der Bevölkerung nach Mobilität sowie die Notwendigkeit des Transports von Waren enorm an, sodass das Eisenbahnnetz immer stärker ausgebaut wurde. Insbesondere im städtischen Bereich ging damit auch der Bau einer umfangreichen Infrastruktur einher, die sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene schnell an ihre Kapazitätsgrenzen geriet. Die dafür notwendigen Gleisumlegungen machten eine große Anzahl von neuen Brückenbauwerken erforderlich. So entstand eine Vielzahl von stählernen Vollwandträgerbrücken mit geringer Spannweite, die mit ihrer ökonomischen Formensprache und reich gestalteten Pylonen an den Widerlagern die Städte nachhaltig veränderten. Diese Brückenensembles sowie die jeweiligen Bau‐ und Planungsprozesse werden für die Städte Hannover und Chemnitz in diesem Aufsatz näher betrachtet und es soll diskutiert werden, welche Lösungen für die gleiche Bauaufgabe vor dem jeweiligen regionalen und politischen Hintergrund gefunden wurden und wie diese das Stadtbild prägen.

The development of the railway network in the mid‐19 century had massive implications for settlement and landscape planning in Germany, deeply affecting the cultural and historical development of each region. As a consequence of high industrialization, around 1900, there was a significant increase in the population‘s desire for mobility and the necessity of transporting goods. This led to the continuous expansion of the railway network. Particularly in urban areas, this expansion was accompanied by the construction of extensive infrastructure, which increasingly reached its capacity limits on both roads and railways. The necessary track diversions required the construction of a large number of new bridge structures. This gave rise to a variety of steel solid web girder bridges with short spans, which, with their economical design language and richly adorned abutment pylons, profoundly transformed the cities. These bridge ensembles, as well as the respective construction and planning processes, will be examined in more detail for the cities of Hannover and Chemnitz. The discussion will focus on the solutions found for the same construction task against the backdrop of each region‘s unique political context and how they have shaped the urban landscape.

11 Seiten

25 €

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