Ernst & Sohn Logo

Ernst & Sohn Artikeldatenbank

Tragverhalten von Balkenreihentragwerken

Aufsatz - Beton‐ und Stahlbetonbau Heft/2024

Seite: 80-90

Autoren: Steinbock, Oliver, Mertzsch, Olaf, Hampel, Torsten

DOI: 10.1002/best.202300060

Die Nachweisformate aus der Nachrechnungsrichtlinie und ihrer Ergänzung sind bei zahlreichen Brückensystemen der alten Bundesländer anwendbar. Problematisch ist die Übertragbarkeit auf einen großen Teil der älteren Brückentragwerke, welche auf dem Gebiet der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) liegen. Die Konstruktionen weisen besondere Spezifikationen auf, wie sie lediglich in der ehemaligen DDR ausgeführt wurden. Insbesondere die sogenannten Balkenreihentragwerke sind, sowohl im Bestand der Landesbauverwaltungen als auch dem von Kommunen, noch weit verbreitet. Aufgrund ihrer Häufigkeit und ihrer besonderen Konstruktion würden angepasste Rechenansätze die Bewertung dieser Tragwerke stark erleichtern. In der DDR wurde fast ausschließlich Spannstahl aus Hennigsdorfer Produktion verwendet, der als spannungsrisskorrosionsanfällig gilt. Im Vergleich mit Ortbetonbauwerken wird bei Fertigteilkonstruktionen jedoch von einer besseren Fertigungsqualität ausgegangen, sodass aktuell von einer Nichtbetroffenheit dieses Tragwerktyps ausgegangen wird. Der Beitrag beschreibt entsprechende Hintergründe und Berechnungsempfehlungen zu diesem besonderen Brückentyp. Die Erkenntnisse beruhen auf Erfahrungen aus einem Rückbau an einem Balkenreihentragwerk im Zuge der A 19. Hier ergab sich die bisherig einmalige Möglichkeit, Untersuchungen an einem Brückenüberbau durchzuführen, welcher als Balkenreihentragwerk ausgeführt war. Es werden die elementaren Ergebnisse überblicksartig zusammengefasst und Empfehlungen für die rechnerische Bewertung gegeben.

The verification formats from the german guideline „Nachrechnungsrichtlinie“ and its supplement are applicable for numerous bridge systems in the Western states of Germany (Republik of Germany until 1990). The transferability to a large part of the older bridge structures in the new German states (former German Democratic Republic) is problematic. The structures have special specifications or designs, as they were only executed in the former GDR. In particular, the so‐called beam‐row structures are still widespread, both in the stock of the state building authorities and of municipalities. Due to their frequency and their special design, adapted calculation approaches would greatly facilitate the evaluation of these structures. In the GDR, prestressing steel from Hennigsdorf was used almost exclusively, which is considered to be susceptible to stress corrosion cracking. Nevertheless, it is generally assumed that this type of structure is not affected by prefabricated structures today. The following article describes the background and calculation recommendations for this particular bridge type. The findings are based on experience gained from the dismantling of a beam‐row structure in the course of the A 19. Here, the unique opportunity arose to carry out investigations on a bridge superstructure that was designed as a beam‐row structure. The following article summarizes the elementary results and gives recommendations for the computational evaluation.

11 Seiten

25 €

Dieser Artikel ist nicht kostenlos verfügbar. Bitte nutzen Sie die Bestell-Option.